PRESSEMITTEILUNG 177/2021

Ingolstadt, den 02.11.21

St 2392; Errichtung eines Steinschlagschutzzauns bei Kipfenberg

Am Montag, den 15.11.2021 beginnen die Bauarbeiten zur Errichtung eines Schutzzaunes entlang der Staatsstraße 2932 zwischen dem Ortsende Kipfenberg und der Birktalmühle zum Schutz der Verkehrsteilnehmer vor Steinschlägen. Nach der Fertigstellung soll im kommenden Jahr die Maßnahme mit der Erneuerung der stark beschädigten Staatsstraße abgeschlossen werden.

Nach einem Steinschlagereignis im vergangenen Jahr musste das Staatliche Bauamt Ingolstadt die Staatsstraße 2392 ab dem Ortsende Kipfenberg bis Birktalmühle bereits kurzfristig sperren, um zur Aufrechterhaltung der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer eine Notberäumung durchzuführen.

Im Rahmen der Beräumung wurden bereits ca. 50 LKW Ladungen mit gelockertem Material, das zuvor gezielt zum Absturz gebracht wurde, beräumt. Anschließend wurde die Fahrbahn provisorisch instandgesetzt.

Diese Maßnahme stellte einen ersten Schritt einer Gesamtmaßnahme zur Sicherung des genannten Abschnittes dar. In den kommenden Wochen sollen Steinschlagschutzzäune und eine zusätzliche Vernetzung errichtet werden.

Hierfür hat das Staatliche Bauamt Ingolstadt eine ingenieurgeologische Geländeaufnahme durchführen lassen, auf deren Grundlage die potentielle Gefährdung abgeschätzt und die Gefahrenbereiche lokalisiert werden konnten. Eine darauf anschließende Steinschlagsimulation diente als Grundlage für die Auswahl des neu zu errichtenden Fangzaunes.

Im Bereich des Tennisplatzes sind zwei straßennahe Bereiche neu zu vernetzen. Hierfür werden rund 200 Felsnägel ca. 3,0 m tief in den Fels gebohrt, um das ca. 700 m² große Netz fixieren zu können.

In den kommenden Wochen wird auf einer Länge von ca. 540 m ein neuer 5 m hoher Zaun in mehreren sich überlappenden Abschnitten errichtet. Das gewählte System kann dem Aufprall eines ca. zwei Meter großen Felsbrockens standhalten.

Hierfür ist auf der gesamten Länge ein Vegetationsrückschnitt im Bereich der Zauntrasse erforderlich. Um den Eingriff auf das notwendige Minimum zu reduzieren, haben der Zaunhersteller und die bauausführende Firma die Trasse begangen. Dabei haben sie den Platzbedarf für die Zaunpfosten und die Abspannungen festgelegt. Die Absteckung, die Freischneidearbeiten und der Zaunbau werden jeweils naturschutzfachlich begleitet.

Die Verkehrssicherungsmaßnahme kommt in einem naturschutzfachlich hochwertigen Bereich zum Liegen. Im Rahmen der Planung hat das Staatliche Bauamt Gutachten erstellen lassen in denen u. a. die Verträglichkeit der Maßnahme mit den Schutzzielen des Natura 2000 –Gebietsschutzes geprüft wurde. Die Gutachten beleuchten artenschutzrechtliche Belange und legen Maßnahmen zur Vermeidung von Beeinträchtigungen, wie etwa den Bau jetzt im Spätherbst und Winter, fest. Weiterhin hat das Bauamt ein Konzept für die naturschutz- und waldrechtliche Kompensation erstellt. Der überwiegende Teil der in Anspruch genommenen Waldflächen wird nach Abschluss der Baumaßnahme wieder zu Wald entwickelt werden. Für die unvermeidbaren Beeinträchtigungen von Naturhaushalt und Landschaft lässt das Bauamt als Ausgleichsmaßnahme eine Waldfläche neu anlegen.

Die Trasse befindet sich innerhalb eines von den Bayerischen Staatsforsten AöR, Forstbetrieb Kipfenberg bewirtschafteten Grundstücks. Der Forstbetrieb unterstützt im Zuge der Maßnahme das Staatliche Bauamt Ingolstadt und ist für den Trassenaufhieb – das Freischneiden der Zauntrasse - verantwortlich. Zeitgleich kann die Vollsperrung für dringend notwendige Verkehrssicherungsarbeiten in angrenzenden, straßennahen Waldbereichen genutzt werden. Hierbei werden aus dem Bestand geschwächte und abgestorbene Bäume entnommen, die anderweitig eine Gefahr für den Straßenverkehr darstellen könnten.

Die Bestände an der Staatsstraße 2392 bewirtschaftet der Forstbetrieb Kipfenberg seit Jahrzehnten mit Fokus auf Stabilität, Schutz der Infrastruktur und naturschutzfachliche Aspekte, jedoch macht sich der Klimawandel auch hier bemerkbar. Die vergangenen trockenen und heißen Sommer haben viele Bäume oberhalb der Böschung zum Absterben gebracht, welche jetzt in einer konzertierten Aktion entnommen werden.

Verkehrsführung:

Während der Freischneidearbeiten und der Bohrungen im Straßenbereich ist die Staatsstraße zwischen der Birktalmühle und dem Ortsende Kipfenberg gesperrt. Die Zufahrt zur Birktalmühle von Denkendorf kommend ist frei.

Die Arbeiten hierfür beginnen am Montag, den 15.11.2021 und werden voraussichtlich am Freitag, den 03.12.2021 abgeschlossen.

Im Zeitraum vom 22.11.2021 – 28.11.2021 wir zusätzlich dazu die Staatsstraße ab der Abzweigung nach Gelbelsee gesperrt. Grund hierfür sind die Unterhaltsarbeiten der Staatsforsten im Abschnitt zwischen der Birktalmühle und der Abzweigung Gelbelsee.

Die Umleitung erfolgt von Denkendorf kommend über Stammham zur Kreisstraße nach Schelldorf und Attenzell und Arnsberg zurück nach Kipfenberg und umgekehrt.

Ab dem 06.12.2021 können die Arbeiten unter halbseitiger Sperrung durchgeführt werden. Die Verkehrsteilnehmer werden mit einer Ampelregelung an der Baustelle entlanggeführt. An den arbeitsfreien Tagen – Wochenende und Weihnachtsfeiertage – können die Verkehrsteilnehmer ungehindert die Baustelle passieren.

Die Errichtung des Steinschlagschutzzauns soll im Frühjahr des kommenden Jahres abgeschlossen werden. Abschließen soll die Gesamtmaßnahme mit einer Erneuerung der Fahrbahn. Durch die Beräumung im vergangenen Jahr wurde ein Teil der Straße stark beschädigt. Betroffen ist zudem auch der Gehweg parallel zur Staatsstraße. Gemeinsam mit dem Markt Kipfenberg ist hier eine Maßnahme beginnend ab dem Marktplatz bis zur Birktalmühle geplant.

Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auch ca. 1,9 Mio. €. Diese setzen sich aus der bereits erfolgten Notberäumung, dem Vegetationsrückschnitt, den Baukosten für die Felssicherung, den Straßenbauarbeiten und den Kosten für den naturschutzfachlichen Ausgleich zusammen. Die Kosten werden vom Freistaat Bayern als zuständigem Baulastträger übernommen.

Das Staatliche Bauamt Ingolstadt bittet alle von der Vollsperrung betroffenen Verkehrsteilnehmer sowie Anwohner der Umleitungsstrecken um Verständnis für die erforderliche Sicherheitsmaßnahme und die damit verbundenen unvermeidbaren Behinderungen.

gez.

Merk

Bauoberrätin

Auskunft erteilt Ihnen:   Frau Merk, Telefon: (0841) 9346-157

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